Intervento del Segretario alla Europaeisches Haus di Berlino

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Liebe Sylvia,

Liebe Mechthild,

vielen Dank für diese Einladung! Als begeisterter Europäer freue ich mich sehr, hier im Europäischen Haus zu sein und gemeinsam mit Euch über Europa zu diskutieren.

Warum ist Europa für mich so wichtig? Was bedeutet Europa für mich?

Diese zwei Fragen möchte ich mit einem Beispiel beantworten. Es ist ein sehr persönliches Beispiel. Es geht um meine Großmutter und es geht um mich. Ebenso dreht es sich um Gestern und Heute.

1944, die Toskana, meine Heimat, brennt. Unweit der Front, am Rand der Aupuanischen Alpen, liegt ein Dorf, Sant‘Anna di Stazzema. Feuer, Schreie, Blut und Tod. 560 Menschen, meist ältere Leute, Frauen und Kindern, wurden von Angehörigen der Waffen-SS, mit der Unterstützung von italienischen Faschisten der Italienische Sozialrepublik, massakriert.

Damals war meine Oma 15 Jahre alt. Alt genug zu verstehen, alt genug, sich zu erinnern. Und sie erinnert sich an jedes Detail.

Damals herrschten Krieg, Hass, Angst. Ein Wort, welches die SS-Männer oft gebraucht haben, ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: Raus!

Damals herrschten Dunkelheit, Trennung und Ausgrenzung, wegen politischer, religiöser, ethnischer, sexueller und sozialer Unterschiede.

Was bedeutet das heute für meine Erfahrung? Für meine Oma war die deutsche Sprache synonym mit Ausgrenzung und Angst. Für mich hingegen bedeutet sie integriert zu sein, bedeutet sie eine Chance mein Leben hier zu verbessern, meine sozialen Kontakte zu erweitern. Sie bedeutet ganz einfach mein Leben, hier, weil ich mich dazu entschlossen habe.

Europa ist für mich Frieden. Europa ist für mich Inklusion. Europa, heute, steht für Hoffnungen, Chancen, die vielfältigen Möglichkeiten unsere Leben zu verbessern und in Sicherheit glücklich zu werden. Für jeden von uns!

Wir tragen diese Verantwortung! Deswegen engagiere ich mich für Europa, immer und immer mehr! Wir haben heute einen Schatz, der uns nicht geschenkt wurde.

Es brauchte erst das Blut, die Toten und das viele Leiden, auch das meiner Großmutter, damit Frieden und Freiheit möglich wurden.

Heute, wie damals, braucht Europa unser Engagement. Jeden Tag müssen wir kämpfen, um dieses Projekt zu schützen und voranzubringen. Gegen neue Formen von altem Rassismus, gegen Intoleranz, Ausgrenzungen und Hassparolen.

Ist alles perfekt? Ist dieses Projekt, das Beste was wir haben? Das sind legitime Fragen, die wir diskutieren müssen. Wenn die Euroskeptiker sowie die Rechtspopulisten gegen Europa argumentieren, helfen sie uns nicht weiter.

Sie bieten keine Antwort, sondern schüren negative Emotionen, um politische Interessen durchzusetzen. Europa ist ein Projekt, welches erweitert, entwickelt und verbessert werden und sogar muss. Aber um diese Ziele zu erreichen braucht Europa jeden von uns. Wir müssen die Veränderung sein, die wir sehen möchten. Es liegt an unseren Entscheidungen, Aktionen und Ideen.

W l’Europa!

Danke!

Federico Quadrelli

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